Fußreflexzonenmassage
Die FRZM ist eine hochwirksame Behandlungsmethode,
die bei laienhafter Anwendung schwere gesundheitliche Folgen haben kann
und deshalb auf keinen Fall von Laien ausgeübt werden sollte. Legal
angewendet darf die FRZM nur von Ärzten, Heilpraktikern und von medizinisch
ausgebildeten, zugelassenen Masseuren. Im letzten Fall, bei Masseuren darf
die FRZM aber nicht eigenmächtig sondern ausschließlich auf Anordnung
durch einen Arzt angewendet werden. Vorsicht also, wenn Kosmetiker, Altenpfleger,
Fusspfleger, Lebensberater, ja sogar Schuhgeschäfte die FRZM
als "Service" anbieten, das ist Scharlatanerie
Einführung in die Fußreflexzonenmassage:
Vor rund 5000 Jahren schon war in Indien und China eine
Behandlung über Druckpunkte bekannt, geriet jedoch wieder in Vergessenheit.
Wahrscheinlich hat sich daraus in China die AKUPUNKTUR
und CHIATSU entwickelt. In Mitteleuropa wurden
ähnliche Methoden erst um 1580 bekannt. Verschiedene Indianerstämme
kannten bereits vor Jahrhunderten reflektorische Zusammenhänge und
praktizieren die "REFLEXZONENTHERAPIE"
auch noch heute.
Im Jahre 1917 erschien von Dr.Bowers und Dr.Fitzgerald
das Buch: "Zone - Therapy". Dr.Fitzgerald verbreitete diese
Therapie, wobei er die Einteilung in zehn Körperzonen wahrscheinlich
von der indianischen Volksmedizin übernahm. Frau E. Ingham
hat das gesamte Wissen der ZONENTHERAPIE auf die Füsse bezogen und
eine spezielle Griffart entwickelt. Im Jahre 1938 erschien ihr Buch:
"Geschichten, die die Füsse erzählen" später dann
der Titel: "Geschichten, die die Füsse erzählt haben".
Beide Bücher wurden ins Deutsche übersetzt und verlegt. In Deutschland
eingeführt wurde die Fußreflexzonenmassage (FRZM) von Frau
Hanne Marquardt. Sie hat diese Therapie von Frau Ingham übernommen
und selbstständig weiterentwickelt
Funktionsmechanismen
Es gibt mikroneurale Verbindungen von
inneren Organen zur Haut, sie werden Head'sche Zonen genannt und
gehören zum vegetativen (vom Willen nicht beeinflussbaren) Nervensystem.
Die von der chinesischen Heilkunde bekannten Energiebahnen sind allgemein
bekannt und anerkannt. Anders ist es mit den Reflexzonen (z.B. der Füße),
da diese sich nicht messtechnisch erfassen lassen. Dies mag der Hauptgrund
dafür sein, dass die FRZM von der Schulmedizin nicht anerkannt wird.
Es gibt jedoch eine Theorie mit der man sich die Vorgänge etwas erklären
kann. Hiernach hat ein erkranktes Organ einen veränderten Energiefluss.
Dieser wirkt sich auch in der entsprechenden Reflexzone aus und es kommt
zu einer schlechten Blutzirkulation und als Folge zur Auskristallisation
schädlicher Substanzen an der Reflexzone, ähnlich den Harnsäurekristallen
bei der Gicht. Bei der Massage der Reflexzonen reiben dann diese Kristalle
auf den Nervenenden, was Schmerzen verursacht. So kann man durch
die Reflexzonen feststellen, welches Organ krankhaft verändert
oder belastet ist. Eine schmerzunempfindliche Reflexzone spiegelt ein
gesundes Organ wieder. (als sichere Diagnose ist die FRZM jedoch nicht
geeignet) Die Organe beeinflussen also nicht nur die Reflexzonen,
umgekehrt können auch die Reflexzonen auf die Organe wirken. Wird
eine Reflexzone durch schlechtes Schuhwerk, Hornhaut ect. gestört,
kann das entsprechende Organ erkranken.
Durchführung der Massage
Vor dem
Beginn der Massage wird der Patient gut gelagert und "ausgestrichen" damit
die Energien frei fliessen können. Als erstes werden dann die Füsse
auf sichtbare Veränderungen hin untersucht. Geschädigte Stellen,
z.B. durch Fußpilz, dürfen nicht massiert werden. Man arbeitet
sich lediglich an diese Zonen heran. Vor der Massage sollte jedoch kein
Fussbad genommen werden und auch Cremes, Sprays usw. sollten nicht benutzt
werden damit die Füsse im normalen Zustand untersucht werden können.
Tip zwischendurch: Bei starker Schweißentwicklung
bzw. Fusspilz empfehle ich folgendes Fussbad:
je 1 Esslöffel Kamille, Thymian und Eichenrinde wird in
einer Fußbadewanne mit kochendem Wasser überbrüht.
Nachdem das Bad 5 Minuten gezogen ist gibt man nach Bedarf etwas kaltes
Wasser hinzu. Erst jetzt träufelt man 3 Tropfen Chinaöl
o.ä. hinein und badet die Füße etwa 10 bis 15 Minuten
lang. |
Doch zurück zur Massagetechnik: Der Daumen steht
im Vordergrund, die nicht massierende Hand dient als Stütze. Die
Kraft zum massieren geht vom Handgelenk und vom Ellenbogen aus und nicht
vom Daumen oder den Fingern, die das auf Dauer auch nicht leisten könnten.
Es würde zu Verkrampfungen kommen, was unbedingt vermeiden werden
muß.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten zu massieren:
Langsam und bedächtig oder schnell und zügig, aber auch weich
und einfühlsam oder kräftig und tonisierend. Die Arbeitsweise
wird dem Patienten sowie dem erkrankten Organ angepasst. Die genauen
Griffe kann man natürlich nur in der Praxis lernen. Dazu belegt man
am besten einen Kurs bei anerkannten Therapeuten die auch eine Zulassung
haben.
Vorsicht vor
dubiosen Geschäftemachern die vor allem im Ausland allerlei
Kurse aus dem Gesundheitsbereich anbieten. Die dort ausgestellten
Zertifikate und Erlaubnisse sind in Deutschland natürlich nicht
gültig und die Veranstalter können wegen der anderen
Rechtslage auch nicht so einfach wegen Betrugs belangt werden.
|
In der Regel geht man so vor das man
ausgleichend wirkt, also erregtes beruhigt und erschlafftes anregt. Merken
muß man sich: Leichte Massagereizen regen an, starke hemmen und
stärkste lähmen. Generell darf nicht über die Schmerzgrenze
des patienten hinaus massiert werden da sonst mehr Schaden als Nutzen
die Folge sein würde. Auch auf den Einsatz von Hilfsmitteln wie Massagehölzer
usw. ist unbedingt zu verzichten, so etwas benutzen nur Scharlatane. Da
die Schmerzempfindlichkeit sehr individuell ist, muß immer wieder
nachgefragt werden ob die Druckstärke noch erträglich ist. Da
es immer wieder Patienten mit dem Lebensmotto "Indianer kennen keinen
Schmerz" gibt und Schmerzen nie zugeben würden, muss man auch auf
untrügliche Zeichen achten. Das kann z.B. Handschweiss, Fussschweiss,
generelle Schweissausbrüche, ein verzogenes Gesicht, angehaltene
Atmung sein. Aber auch ein plötzlich auftretendes Kältegefühl
und sogar Schüttelfrost kann ausgelöst werden wenn man es übertreibt.
Wenn solche Grenze überschritten wurde, massiert man mit geringerer
Intensität weiter. In seltenen Fällen kann es durch Überdosierung
zum Kreislaufkollaps kommen. In diesem Fall darf auf keinen Fall weitermassiert
werden und um dem Betroffenen zu helfen ist es wichtig ihn auf keinen
Fall alleine zu lassen. Er muß beruhigt werden. Zur Linderung kann
man z.B. die Zwerchfellzonen , die Zonen der Hypophyse und die, der Nebennieren
sedieren. So merkt der Patient auch, dass er in wirklich guten Händen
ist.
Ein Sedierungsgriff, den man nur zur 1.Hilfe anwendet,
bedeutet, dass man den Daumen auf der entsprechenden Zone mit leichter
Kraft ruhen lässt. Durch ihn gelingt es auch akute Schmerzzustände
zu beseitigen oder wenigstens abzumildern. (Hexenschuss, Neuralgien, Verletzungen,
Koliken der Nieren usw.)
Bei der 1. Massage werden
alle Zonen durchgetastet und die schmerzhaften Zonen werden notiert. Bei
den weiteren Massagesitzungen werden dann nur noch diese Zonen massiert.
Zwischendurch sollten die anderen Zonen hin und wieder geprüft werden.
In der Regel wird zweimal in der Woche massiert. Die Anzahl der Massagen
richtet sich sich danach, wann die Schmerzhaftigkeit nachlässt. Es
sollte aber nach maximal 10 Sitzungen eine Pause von ca.14 Tagen eingelegt
werden in der der Organismus Zeit zur Regeneration hat. Zwischen den einzelnen
Behandlungen können verschiedene Reaktionen auftreten. Hierbei möchte
ich bemerken, dass jede chronische Erkrankung erst ins akute Stadium kommen
muss, um ausheilen zu können. Deshalb können nach den Massagen
Beschwerden auftreten, die der Patient seit längerem nicht mehr hatte,
die aber von einer Erkrankung stammen die noch nicht ausgeheilt war. (gibt
es in ähnlicher Weise auch als "Erstverschlimmerung" bei homöopathischen
Therapien) Diese Beschwerden zeigen sich aber nicht in der gleichen
Intensität wie sie ursprünglich waren. Es handelt sich dabei
auch nicht etwa um Nebenwirkungen der FRZM sondern um gewünschte
Reaktionen die keinen Grund zur Angst bieten. Auch vorübergehend
auftretendes Fieber sowie vermehrte Ausscheidung von Harn, Stuhl und Schweiss
ect. helfen dem Körper sich von schädlichen Stoffen und Krankheitserregern
zu befreien. Die Massageserie darf dann nicht unterbrochen werden,
sondern muß dem Geschehen angepaßt werden. Erst nach der Massage
sollten die Füsse mit einem Öl (z.B. Reflexzonenöl)
eingerieben werden und der Behandelte sollte ca. 10 Minuten ruhen um nicht
sofort wieder auf den massierten Zonen herumzulaufen und diese zu strapazieren.
Reihenfolge der Massage:
Rechts |
Hypophyse, Großhirn/Kleinhirn, Processus mastoideus, Nacken,
Nasennebenhöhlen,
alle Zehen hintereinander (Auge, Stirnhöhle, Ohr, Lymphatischer
Rachenring / Eustach'sche Röhre, Schultergürtel) |
Links |
wie oben, dazu noch: Lunge, Brustkorbbereich, Oberarm, Wirbelsäule |
Rechts |
Lunge, Brustkorbbereich, Oberarm, Wirbelsäule, Schilddrüse
und Herzbezugszone |
Links |
Schilddrüse und Herzbezugszone, Milz, Speise-/Luftröhre,
Mageneingang und Magen |
Rechts |
Speise-/Luftröhre, Magen, Magenausgang, Zwölffingerdarm |
Links |
Dünndarm |
Rechts |
Dünndarm, Blinddarm, Bauhin'sche Klappe, aufsteigender und
querliegender Dickdarm |
Links |
querliegender und absteigender Dickdarm, Sigmoid, Bauchspeicheldrüse |
Rechts |
Pankreaskopf, Leber- und Gallenblase, Niere und Harnleiter |
Links |
Niere und Harnleiter, Eierstock bzw. Hoden, Lymphbahnen des Beckens,
Eileiter/Leistenkanal,
Uterus bzw. Prostata, Lymphbahnen des Beckens, Rektum |
Rechts |
Eierstock bzw. Hoden, Lymphbahnen des Beckens, Eileiter/Leistenkanal,
Uterus bzw. Prostata,
Lymphbahnen des Beckens, Rektum |
Kontraindikationen Die FRZM ist auf
keinen Fall einzusetzen bei:
* alle entzündlichen Prozessen der Venen,
Arterien und Lymphbahnen in Beinen und Füßen
* alle hochfieberhaften, entzündlichen
und infektiösen Prozessen
* alle Erkrankungen bei denen andere Therapien
eher angezeigt sind
* Ekzemen, Gangrän, Morbus Sudek, Risikoschwangerschaften
Dagegen
können Patienten mit Tumoren oder auch Querschnittslähmungen
durchaus behandelt werden.
Bei bestehenden Tumoren
jedoch vorsichtig arbeiten
(nochmals:Vorsicht vor Laien-Behandlern, ich
habe leider schon geschädigte Patienten erlebt)
|