Giftpflanzen
im Garten |
Giftpflanzen finden sich überall, auch als beliebte
Zierpflanzen im Garten. Wenn kleine Kinder im Garten spielen, sollte
man sich mit der Thematik schon ein wenig beschäftigen. Panik
und übertriebene Angst ist kein guter Berater, nur extrem giftige,
vor allem lebensbedrohliche Pflanzen muss man ja nicht auch noch frisch
anpflanzen. Ganz vermeiden lassen sich Gefahren nicht, das steht schon
mal fest und wenn bei Diskussionen aufgeregte Menschen die Forderung
erheben, alle bedenklichen Pflanzen zu verbannen, frage ich gerne
zurück, ob sie auch bereit sind auch auf das Familienauto zu
verzichten oder auf giftige Haushaltsreiniger, auf Strom aus Kernkraftwerken
usw.
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Erste Vergiftungsanzeichen:
Jede anormale Verhaltensweise, die man bei seinem Mitmenschen, vor allem bei Kindern, beobachten kann, ist verdächtig. So zum Beispiel auffallende Müdigkeit, Teilnahmslosigkeit, starrer Blick, taumelnder Gang, eigenartige, unkoordinierte Bewegungen, blasses bzw. erhitztes Aussehen, rauschartige Zustände, Schweissausbrüche, Schwindelgefühl, Schwere im Kopf, Benommenheit, allgemeine Erschlaffung, evtl. Hautreizungen und Entzündungen. Schon in diesem Anfangsstadium beobachtet man manchmal zu schnellen oder zu langsamen Puls (normal: beim Erwachsenen zw. 60 und 80 Schläge pro Minute, bei Kindern bis ca. 110). Wenn Sie den Puls am Handgelenk nicht finden können, versuchen Sie es ganz vorsichtig seitlich am Hals oder durch Abhorchen des Herzschlages direkt am Brustkorb. Bei Fortschreiten der Vergiftung können auftreten: Kopfschmerzen, "Ameisenlaufen", Erbrechen, Durchfälle, Bewusstlosigkeit, Krämpfe. Die Atmung kann immer wieder von langen Atempausen unterbrochen werden (Cheyne - Stokes - Atmung), oder sie wird immer schneller und immer oberflächlicher, bis schliesslich Atemstillstand und damit der Tod eintritt. Daher sollte bei den ersten Anzeichen einer Atemlähmung sofort mit künstlicher Atmung begonnen. |
Erste Hilfe - Massnahmen am Ende dieser Seite
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Es werden im folgenden wichtige erste Massnahmen, die jedermann anwenden kann und die oft lebensrettend sind, aufgeführt. Erste und wichtigste Massnahme: Die giftigenPflanzenteile möglichst schnell und vollständig entfernen, dann sofort Hilfe holen, z.B. den zuständigen Giftnotruf anrufen. | |
1. | Giftentfernung durch Auslösen von Erbrechen: Dem Kind soviel wie möglich mit Wasser verdünnten Himbeersaft oder anderen Saft zu trinken geben und es dann - Kopf und Gesicht nach unten - zum Erbrechen quer so über das Knie eines sitzenden Erwachsenen legen, dass der Bauch komprimiert wird. Dann Finger oder Löffelstiel in den Rachen stecken und Rachenwand reizen, bis das Kind erbricht. Reste von Erbrochenem zur Untersuchung aufbewahren. Merke: Bewusslosen Patienten nichts eingeben. Mund und Rachenraum auswischen, um die Atemwege freizuhalten. |
2. | Richtige Lagerunq: Erfahrene sollten den Patienten in stabile Seitenlage bringen, unerfahrene Helfer in Bauchlage. |
3. | Nach der Entleerung des Magens sofort Tierkohle geben: Man löst dazu 20-30 g Tierkohle (z. B. Kohlecompretten Merck) in Wasser und lässt trinken. Kohle saugt die meisten Giftstoffe auf! |
4. | Abführmittel: Man verwendet bei Vergiftungen fast nur noch Natriumsulfat (Glaubersalz). 20 - 30 g (Kinder 15 g) des Kristallpulvers (in der Apotheke gleich richtig abwiegen lassen) werden in einem Glas Wasser aufgelöst und getrunken, evtl.zusammen mit dem Kohlepulver (siehe Punkt3) |
5. | Reizung: Zur Bekämpfung örtlicher Reizung des Magen- Darmtraktes eignet sich Haferschleim oder fettfreie Fleischbrühe. |
6. | Durchfälle: Uzara, Erwachsene: Erstgabe 1 Essl., dann 40Tr.; Schulkinder; 30Tr., dann 20Tr.; Kleinkinder12Tr.; Säuglinge 5Tr. Gerbstoffreiche Drogen (wie z. B. schwarzer Tee, Blutwurz, Eichenrinde), jeweils1 - 2 Teelöffel auf 1Tasse Wasser gut kochen. |
7. | Erregung: Durch gutes Zureden beruhigen, in schweren Fällen Arzt aufsuchen. |
8. | Benommenheit: Zur Anregung des Kreislaufes eignen sich starker Bohnenkaffee und schwarzer Tee. |
9. | Bewusstlosigkeit, Atemstillstand: Bei Bewusstlosigkeit nichts eingeben! Bei Atemstillstand ungedingt künstlich beatmen, solange bis ärztliche Hilfe eintrifft. Am besten Mund zu Mund - Beatmung: Nase des Bewusstlosen zuhalten und die eigene Ausatemluft durch Mund zu Mund Beatmung dem Kranken kräftig einblasen. Selbst wieder einatmen und erneut die Atemspende durchführen (ca. alle 5 Sekunden). Es gibt aber auch einfache, preislich günstige Beatmungsgeräte, die sich besonders auch bei Unfällen (KFZ!) eignen (Mit Sauerstoff- Füllung ca. 50 Euro). |